16/05/2025 0 Kommentare
Die nizänische Christologie und der Koran
Die nizänische Christologie und der Koran

„Die nizänische Christologie und der Koran“
Vortrag von Prof. Dr. Klaus von Stosch am 20. Mai 2025 in Marburg,
im Rahmen der Reihe 1700 Jahre Konzil von Nizäa (Hausmann/Bonacker)
Die Lehre von der Dreifaltigkeit Gottes zählt als „unlösbare Gleichung“ sicherlich zu den herausforderndsten Glaubensgrundsätzen des Christentums. Insbesondere der Glaube an die Göttlichkeit Jesu, den das Konzil von Nizäa 325 bestätigte, fordert den interreligiösen Dialog mit dem Judentum und dem Islam heraus, die die Einzigartigkeit und Unteilbarkeit Gottes betonen. Besonders der Islam musste sich zu Jesus als dem Christus verhalten und nimmt damit indirekt den Fragehorizont des Konzils von Nizäa wieder auf. So lobt der Koran die besondere ‚Menschlichkeit‘ von Jesus von Nazareth, der als Prophet und „Zeichen der göttlichen Gegenwart“ Wunder vollbrachte, scheint aber das Konzept der Trinität und der Gottessohnschaft Jesu zu leugnen.
Damit legt der Koran eine ganz eigene Christologie vor. Welche dialogischen Brücken ergeben sich daraus für uns heute? Der Bonner Theologieprofessor Dr. Klaus von Stosch hat sich – gemeinsam mit dem Münsteraner Islamwissenschaftler Prof. Dr. Mouhanad Khorchide – intensiv mit der koranischen Christologie beschäftigt und erstaunliche Erkenntnisse erzielt. So sei das Jesusbild im Koran sogar ausgesprochen hilfreich gewesen für die Verbreitung des christlichen Erlösungsglaubens. Vor dem Hintergrund der nizänischen Christologie und ihrer Rezeption erscheint der Koran daher in einem neuen Licht, und die Interpretation seines Jesusbildes eröffnet neue Möglichkeiten für den interreligiösen Dialog.
Die Teilnahme ist auch digital möglich! Den Link zur digitalen Teilnahme erhalten Sie per Mail an bildung@bistum-fulda.de
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